37.) Kulturnacht 2013
"Kultur ist der Spielraum der Freiheit", hat der bekannte Theologe Dietrich Bonhoeffer einmal gesagt. Das passte auch gut zu der 4. Kulturnacht Schloß Neuhaus am 23. November 2013, als verschiedene Kulturschaffende den "Spielraum Kirche" nutzten und auf ganz unterschiedliche Weise ihre Beiträge vor rund 200 Besuchenden in die Nacht hinein zeigten. Die bald 350 Jahre alte Pfarrkirche St. Heinrich u. Kunigunde mit ihrer barocken Kultur gab dazu mit ihren vielen Kunstwerken den Rahmen.
Veranstalter war der ökumenische AK "Kirche neu". Wir haben diese Ereignis im Sinne einer lebendigen Kirche mit 800 € unterstützt.
Der bekannte Paderborner Künstler Erwin Grosche glänzte in bekannter Weise mit seinen herausgehobenen Alltäglichkeiten und war Star des Abends. Mit gelesenen Märchen und Legenden leitete er über zur Sopranistin Regine Neumüller, die geistliche Gesänge gekonnt einbrachte, z.T. mit dem Tenor Lars Baumann, an der Orgel begleitet von Sebastian Freitag. Dieser brillierte einmal mehr an der Orgel mit mehreren Werken. Clara Windgassen (Harfe) und Katharina Chudalla (Klarinette) bereicherten mit ihrem Duett den musikalischen Bogen des Abends.
Zum zweiten Mal war der "Raum für Kunst" aus der Paderborner Innenstadt dabei mit Werken von Christiane Vahle, Andreas Eikenberg, Mona Schäfer und Brigitte Kleibohm. Eine wohltuende kommunikative Atmosphäre zeigte sich in den zwei Pausen, als sich das Publikum vor den Kunstwerken umschaute und miteinander ins Gespräch kam. Und – es gab wieder Rotlicht in der Kirche. Die konzentrierte und teilweise farbige Beleuchtung z.B. des Hauptaltars (von Stefan Merschmann gestaltet) betonten das besondere des Ereignisses: Kultur in seinen verschiedenen Facetten kommt mit der Botschaft in Berührung, die im Kirchengebäude ihren spirituellen Ort hat. Es war ein abwechslungsreicher Abend. Er hatte "in Bildern und Geschichten – die Wirklichkeit?" durchschimmern lassen, wie es im Leitthema hieß. Es gab viele unbekannte Gesichter, die sich am ungewohnten Ort von den aufgeworfenen Gedanken ansprechen ließen.